Winterfeier der Freiwilligen Feuerwehr Haßmersheim
Nach zweijähriger pandemiebedingter Zwangspause wurden am Abend des 7. Januars wieder die Tore der Sport- und Festhalle zu der traditionell öffentlich abgehaltenen Winterfeier geöffnet. Feuerwehrkommandant Oliver Frey begrüßte die anwesenden Kameradinnen und Kameraden der Haßmersheimer Feuerwehr, den Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr, den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Michael Genzwürker, die Kommandanten von umliegenden Wehren, die Abordnungen der Werkfeuerwehr von European Areosols (vorm. MotipDupli), des THW OV Haßmersheim. Sein Willkommensgruß galt nicht minder auch den gewählten politischen Repräsentanten: Kreis- und Gemeinderat Karlheinz Graner, Kreisrat Marcus Dietrich, Bürgermeister Christian Ernst, seinen anwesenden Kolleginnen und Kollegen aus dem Gemeinderat Christian Dorn, Johannes Höfer sowie Tanja Welker. In seinem Jahresbericht erläuterte Kdt. Frey fachkundig die Herausforderungen der Zeit mit der sich die Freiwillige Feuerwehr Haßmersheim konfrontiert sieht. Personal, Nachwuchsgewinnung, Beschaffung, Technik, Fort- und Ausbildung, Einsatz, Übung sind die Stichworte. Ein zentraler und elementarer Teil sei die „richtige Ausbildung“, die auf Standortebene in Haßmersheim geleistet wird.
„Stillstand ist, wenn man aufhört zu lernen.“ Dies gilt für alle gleichermaßen - und auch Ausbilder sind davon nicht ausgenommen. „Manchmal muss man sich dabei auch neu erfinden“, meinte Frey auch selbstkritisch, um die Herausforderungen im Ehrenamt weiterhin erfüllen zu können. Die vergangenen zwei Jahre haben mitunter für die Aufrechterhaltung des Ausbildungsstand in der Feuerwehr einiges an Kreativität abverlangt - es wurde auch hier Neuland mit bis dahin in der breiten Masse unbekannten Formaten von Wissensvermittlung betreten. Von den an seinem Standort abgehaltenen Lehrgängen auf Kreisebene, unter der Leitung von Haßmersheimer Abteilungskommandant Thomas Loncaric, zusammen mit dem Ausbilderteam Haßmersheim zeigte sich Frey überzeugt. Um den Dienst zum Wohle der Allgemeinheit ausüben zu können, sei nicht nur eine fachlich fundierte Ausbildung nötig, sondern auch eine gehörige Portion Idealismus und anhaltendes Engagement in zahlreichen Bereichen und Belangen des Feuerwehrwesens. Besonderer Dank gebührt jedoch den Familienangehörigen der aktiven Feuerwehrmänner und -frauen, die immer wieder sehr viel Verständnis und auch manche entbehrungsreiche Stunde aufbringen müssten.
Sichtlich stolz konnte Frey mitteilen, dass die Freiwillige Feuerwehr Haßmersheim insgesamt 116 Mitglieder umfasse, 20 weiblichen sowie 96 männlichen Geschlechts. Die Abteilung Haßmersheim umfasst 63 Mitglieder (6 Frauen, 57 Männer), die Abteilung Hochhausen zwölf Mitglieder (elf Männer, eine Frau), die Abteilung Neckarmühlbach acht Mitglieder (eine Frau, sieben Männer). Die Feuerwehr Haßmersheim wurde insgesamt 46-mal zu Schadereignissen alarmiert. Erfreulicherweise sind immer alle Kameradinnen und Kameraden wohlbehalten von den Einsätzen zurückgekehrt. Auch seien die abgehaltenen Übungen erfolgreich verlaufen, so zuletzt auch die Nachtalarmübung, welche auf einem örtlichen Firmengelände den Kräften eine anspruchsvolle Lage zum Abarbeiten gegeben habe. Das im ersten Halbjahr als Spende des BGV erhaltene „Uniboots“ konnte erfolgreich zu Übungs- und Ausbildungszwecken genutzt werden - nicht zuletzt als Ausbildungsboot für den Sportbootführerschein Binnengewässer. Die ersten acht Kameradinnen und Kameraden konnten im Herbst diesen unter der fachkundigen Anleitung von Pierre Winkler erwerben; ein weiterer Lehrgang soll alsbald starten. Für die Neckargemeinde Haßmersheim steht hier nunmehr auch das Thema Wasserrettung - nicht nur bei Hochwasser - mit dem in der Beschaffung befindlichen Mehrzweckboot auf dem Programm. In einen weit gefächerten Ausblick auf die im noch jungen Jahre 2023 anstehenden Ausbildungen, Übungen und Aktivitäten der Haßmersheimer Feuerwehr konnte Frey auch den seit Ende 2021 internen „Brandbrief“ als Mittel zur zentralen Kommunikation innerhalb der Wehr benennen. In diesem monatlichen Periodikum werden wichtige Termine zu Ausbildung, Lehrgängen, Übungen aber auch geselligem ebenso kundgetan, wie Rück- und Ausblicke. Zusammen in bewährter, kollegialer, vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Hauptorgan der Gemeinde, dem Gemeinderat, der Gemeindeverwaltung und Bürgermeister Christian Ernst - selbst Feuerwehrmann - sowie dem Landratsamts Neckar-Odenwald-Kreis mit Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr, konnte Frey etliche Projekt in unterschiedlichen Stadien für die Zukunft der auflisten: Neue Kleiderspinde werden für Haßmersheim und Neckarmühlbach bis Ende Januar 2023 geliefert; für den in der Beschaffung befindlichen GW-L2 (Gerätewagen Logistik) sollen die darin enthaltenen Rollcontainer bis Ende des ersten Quartals eintreffen; das Fahrzeug selbst wird nicht vor Anfang nächsten Jahres ausgeliefert werden können. Die komplette Funktechnik aller drei Gerätehäuser und sämtlicher Feuerwehrfahrzeuge wird auf Digitalfunk umgerüstet. Voraussichtlich Ende 2023 soll ein MZB (Mehrzweckboot) aus der Landesbeschaffung des Katastrophenschutzes am Standort Haßmersheim positioniert werden. Bis zum Ende 2023 soll für den in die Jahre gekommenen ELW1 (Einsatzleitwagen) das Leistungsverzeichnis erstellt werden - die Ersatzbeschaffung wurde bereits mehrfach zugunsten anderer Fahrzeuge und Prioritäten zeitlich „nach hinten“ geschoben. Für diesbezügliche Kurzweil sei auf alle Fälle gesorgt, so Frey, gelte es ja auch die Einsatzmittel entsprechend der Mannschaft vertraut zu machen, und zu beherrschen. Dementsprechend verwies Frey auf den umfangreichen Dienstplan, welcher den Angehörigen ausgegeben wurde. Besonderen Dank erhielt der Stellvertreter von Oliver Frey, Thorsten Beck sowie die Abteilungskommandanten samt deren Stellvertretern für die Zusammenarbeit.
Jan Müller berichtete anschließend über die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr sowie der Kindergruppe. Er stellte anerkennend heraus, dass einerseits diese ein zentraler und wichtiger Baustein bei der Nachwuchsgewinnung sei, andererseits auch neben der Ausbildung und der Arbeit bei den Treffen der Spaß auch nicht zu kurz komme. Die Jugendflamme wurde von allen teilnehmenden Jungendfeuerwehrlern erfolgreich abgelegt.
Zusammen mit Bürgermeister Christian Ernst beförderte Kdt. Frey zur/zum:
Anwärter/-in Feuerwehrfrau/-mann: Leonie Schilling (Hochhausen), Levin Beier (Haßmersheim) Feuerwehrfrau/-mann: Elvine Willmann, Artur Golla, Paul Golla (alle Haßmersheim) Hauptfeuerwehrmann: Florian Heck, Guiseppe Rullo (beide Haßmersheim)
Oberlöschmeister: Stefan Lederer, Heinz Graef (beide Haßmersheim)
Oberbrandmeister: Thomas Loncaric (Haßmersheim)
Zusammen mit dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes, Michael Genzwürker, erfolgten Ehrungen, durch die Wehrleitung unter Oliver Frey und Thorsten Beck sowie den Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr und Bürgermeister Christian Ernst.
Für 15 Jahre wurden Rouven Junghans, Jan Müller und Zacharias Müller (alle Haßmersheim) geehrt. Für 25 Jahre andauernde Verdienste im aktiven Dienst wurde Oliver Frey ausgezeichnet. Für 40 Jahre aktiven Dienst zum Wohle der Allgemeinheit konnten Wolfgang Spröhnle (Haßmersheim), Jürgen Schilling (Hochhausen) und Peter Ott (Neckarmühlbach) geehrt werden. Thomas Loncaric (Haßmersheim) wurde die silberne Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes angesteckt. Die silberne Ehrennadel des Landes wurde an Roland Heck (Haßmersheim) verliehen. Neben den entsprechenden Urkunden erhielten die Geehrten Präsente sowie Verzehrgutscheine der örtlichen Gastronomie für kurzweilige Stunden mit der Familie.
In seinem Grußwort dankte Bürgermeister Christian Ernst den aktiven Feurwehrangehörigen für ihre Arbeit und die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen. Die „freiwillige Taskforce“, welche zur Gefahrenabwehr auch ihr eigenes Leben und die eigene Gesundheit riskiere, verdiene Anerkennung und Dank. Bezugnehmend auf Ereignisse zum Jahreswechsel zeigte sich Ernst erschüttert. Es sei erfreulich, dass im ländlichen Bereich dies (noch) kein Thema sei und die Wertschätzung dieses Ehrenamts überwiege.
Anschließend an den eher offiziellen Teil des Abends trat die Midi-Garde des HCC mit einer Show-Tanz-Einlage auf. Für Kurzweil sorgte das beliebte Bingo-Spiel bei den Anwesenden. Hierbei wird die Nachtalarmübung als einziger Gewinn ausgespielt; der Erlös kommt der hiesigen Jugendfeuerwehr zugute. Das Glück war dem Ortsbeauftragten vom THW OV Haßmersheim, Christian Kranz, hold. Nach wenigen Ziehungen durfte er sich über die Glückwünsche von Kdt. Frey freuen.
Als krönender Abschluss der Winterfeier ist der Auftritt der örtlichen Band „RandOm X“ zu erwähnen. Zahlreiche Gäste ließen sich das Vergnügen nicht entgehen. Die Band heizte die Stimmung im Saal kräftig an.
Für das leibliche Wohl wurde durch das Team vom Gasthaus Ritter bestens gesorgt. Der Barbetrieb wurde durch die Freunde des HCC besorgt.
